Amtseinführung von Apostel Ralf Vicariesmann

Am 14. November 2021 hatte Stammapostel Jean-Luc Schneider den neuen Apostel in Berlin in sein Amt ordiniert. Nun wurde er am darauffolgenden Mittwoch, dem 17. November 2021, in Goslar in sein neues Amt eingeführt.

Da sowohl Bezirksapostel Rüdiger Krause als auch Bezirksapostelhelfer Helge Mutschler auf der Bezirksapostelversammlung in Zürich waren, fiel die Aufgabe der Amtseinführung an den dienstältesten Apostel der Gebietskirche Nord- und Ostdeutschland, Apostel Jens Korbien.

Als Grundlage dieses Buß- und Bettag-Gottesdienstes diente das Bibelwort aus dem Psalm 37, 27.28:

Lass ab vom Bösen und tue Gutes, so bleibst du wohnen immerdar.
Denn der HERR hat das Recht lieb und verlässt seine Heiligen nicht.

Apostel Korbien eröffnete die Predigt mit dem Hinweis auf den Buß- und Bettag, der auch dieses Jahr in ganz besonderer Weise die Möglichkeit schenkt, reinen Tisch zu machen, Buße zu üben und Gnade zu suchen.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt dieses Gottesdienstes war die erste Predigt des Apostels Vicariesmann, der zum ersten Mal im neuen Amt wirkte. Er übernimmt damit den bisherigen Arbeitsbereich von Bezirksapostelhelfer Mutschler in Niedersachsen, da dieser nun auch für Berlin-Brandenburg zuständig ist und damit verstärkt die Fusion der beiden Gebietskirchen Nord- und Ostdeutschland sowie Berlin-Brandenburg koordinieren soll.

Das Bibelwort bietet viel Raum für weitreichende Gedanken. Als Menschen sind wir in Sünde verstrickt, es bleibt ein Kampf mit dem Bösen. Dabei werden wir manchmal siegen, aber immer auch wieder unterliegen. Gott sieht unseren Willen, dem Bösen zu entsagen.

Doch was ist gut? Der Apostel zitierte den Propheten Micha (Mi 6,8):
     - Gottes Wort halten,
     - Liebe üben,
     - demütig sein vor deinem Gott

Dabei ist das Gebet Ausdruck unserer Demut. Demut ist auch, Mut haben zu dienen, im Dienst des Herrn zu stehen und „die Wohltaten dessen zu verkündigen, der uns berufen hat“ (1Pt 2,9). Gutes zu tun ist die innere Berufung „aus der Finsternis in sein wunderbares Licht“ zu dem, der unser Vorbild ist. Im Gebet gilt es, die eigene Berufung zu erkennen. Das gilt auch für die Kinder und die Jugendlichen. Der Berufung zu folgen, entwickelt große Kraft, das Böse zu lassen und das Gute zu tun. 

Apostel Vicariesmann berichtete zunächst von seinem Erlebnis auf der Autofahrt nach Berlin am letzten Wochenende. Unterwegs sah er ein Plakat mit der Aufschrift: „Ich bin für dich da! – Gott“. Das gab ihm Zuversicht und Mut für den neuen Amtsauftrag! Auch wir brauchen solche Momente.

Aus einer guten Beziehung zu anderen Menschen heraus beginnt bereits der erste Gedanke, Böses zu lassen und dem guten Gedanken Raum zu geben. Und so, wie ein Stein, der ins Wasser fällt, weite Kreise zieht, breiten sich auch gute Gedanken immer weiter aus. Eine gute Beziehung zum Nächsten ist der Anfang, Gutes zu tun.

In der inneren Besinnung, der eigenen Neujustierung, dem Bösen etwas Gutes entgegen zu setzen, sollte sich jeder selbst überprüfen, wie sich seine Beziehung zum Nächsten, selbst wenn der ihm nicht gut gesonnen ist, darstellt und gegebenenfalls verbessern lässt.

Apostel Korbien richtete abschließend den Gedanken, wem wir Gutes tun sollten, auch auf uns selbst: Der Besuch eines Gottesdienstes, das Gebet und das Lesen der Heiligen Schrift können Oasen für jeden selbst und Abstand zum Irdischen sein.

Bußfertigkeit lässt Sündenvergebung erlangen, und daraus Freiheit von der Sünde und Gemeinschaft mit dem Herrn. Das Gute wird dann an jedem selbst offenbar. Wer viel Gutes an sich selbst spürt, der ist auch reich, davon abzugeben.

Nach dem Gottesdienst hatten die Geschwister die Möglichkeit, sich vor der Kirche von den beiden Aposteln zu verabschieden.