Kurzprotokoll einer Konfirmandenfahrt

Einmal im Jahr findet für die Konfirmanden des Bezirkes Hannover-Mitte in einer Jugendherberge ein gemeinsames Wochenende mit ihren Lehrern statt; seit zwei Jahren zusammen mit den Konfirmanden aus dem Nachbarbezirk Hannover-West.

Seit drei Jahren haben die Konfirmanden des Bezirkes Hannover-Mitte gemeinsam Unterricht, alle 2-3 Wochen für zwei Stunden. Die gemeinsamen Unterrichte machen viel Freude und sind eine gute Möglichkeit, einander im großen Kreis kennen zu lernen. Das erleichtert den Wechsel nach der Konfirmation in den Jugendkreis, da bereits schöne Kameradschaften bestehen.

Einmal im Jahr findet in einer Jugendherberge ein gemeinsames Wochenende der Konfirmanden zusammen mit ihren Lehrern statt; seit zwei Jahren zusammen mit den Konfirmanden aus dem Nachbarbezirk Hannover-West. Auf dem Programm stehen Unterrichte, Musik, Spiele, Sport und ein gemeinsamer Gottesdienst als krönender Abschluss. Wie schön diese Gemeinschaft empfunden wird, beweist die Tatsache, dass zwei Konfirmanden aus dem Vorjahr die "Diesjährigen" als "Senioren" begleiten.

Das Wochenende vom 2. bis 4. Juli war in diesem Jahr die einzige Möglichkeit einen freien Platz im Heideheim in Bissendorf nahe bei Hannover zu erhalten. Bezirksapostel Klingler gab die Zustimmung, diesmal dort auch den Gottesdienst zu halten.

Das Wochenende im Überblick:

Freitag, 2. Juli

16:30 Anreise der Konfirmanden, die Zimmer in beiden Häusern werden bezogen, Jungen in Haus 2, Mädchen in Haus 1. Für 37 Konfirmanden und 8 Betreuer/innen will das Miteinander organisiert sein, Küchendienst, Essen- und Freizeiten, Unterrichte und Programm.
19:00 Nach gemeinsamem Abendessen folgt ein Kennenlern-Spiel, bei dem sich die Konfirmanden aus den zwei Bezirken miteinander vertraut machen.
19:30 Das gemeinsame Betrachten des Luther-Films ist bewusst als Programmpunkt für diesen Abend geplant, wer ihn kennt, wird es verstehen.
22:00 Eine Konfirmandin liest allen aus dem Lukasevangelium das Geschehen in Nain vor, bevor das gemeinsame Gebet die Nachtruhe einläutet, auch wenn an Schlaf nicht so schnell zu denken ist...
Die Reihenfolge von Schriftlesung - ausgerichtet auf den kommenden Sonntag - und Gebet wird in den nächsten zwei Tagen Tagesbeginn und -ende bilden. Den Konfirmanden bekommt dieser Rhythmus gut.

Samstag, 3. Juli

07:30 Frühsport: Trotz weniger als 6 Stunden Schlaf finden sich genügend Begeisterte zur Stärkung von Kreislauf, Bauchmuskeln und Bizeps.
09:00 Nach dem Küchendienst - ungewohntes Abtrocknen in der 4-Mann-Crew - startet die ganze Truppe in zwei Unterrichtsstunden. Thema sind die Sakramente "Heilige Wassertaufe" und "Heilige Versiegelung", passend zum bevorstehenden Sonntag. Die Lehrer aus dem Bezirk Hannover-West gestalten einen interessanten Vormittag in zwei Gruppen. Anschließend stellen beide Gruppen gegenseitig ihre Arbeitsergebnisse vor.
13:00 Nach dem Mittagessen - und wieder Küchendienst - geht's in mehreren Etappen zum Kanufahren auf der Wietze. Trotz Wind und Schauern lässt sich keiner abschrecken in Dreier-Kanus eine Stunde über die knietiefe Wietze zu paddeln. Ein toller Spaß, kaum ein Hemd bleibt trocken. Einige Übereifrige paddeln weit am Ziel vorbei und müssen mit dem Auto zurückgeholt werden...
15:00 Eine Gruppe von 18 Jugendlichen, die Kontakt mit den Konfirmanden aufnehmen wollen, kommen zu einer Gesprächsrunde unter dem Thema "Spiritualität, nur ein Kribbeln im Bauch?" ins Heideheim. Doch den Konfirmanden ist Paddeln jetzt wichtiger als Gespräche. Der Gesprächskreis kommt allein in Gang und findet zu interessanten Ergebnissen. Der Rat des Apostels Johannes, nicht jedem Geist zu vertrauen, hilft beim Finden des rechten Weges. Ein christlicher Lebenswandel sowie Gebete, Gesang und das Erleben von Freude in neuapostolischer Gemeinschaft ermöglichen vom Geiste Gottes durchdrungene Erfahrungen.
18:30 Nach etwas Freizeit finden sich die nunmehr im Kanufahren erprobten Konfirmanden und die Jugendlichen zum gemeinsamen Grillen zusammen. Regenschauer können nicht mehr schrecken.
20:30 Da das ungemütliche Wetter das Lagerfeuer für diesen Abend erfolgreich verhindert, versammeln sich alle im Gemeinschaftsraum von Haus 1 um den Kamin. Brennende Holzscheite verbreiten wohlige Atmosphäre. Lieder werden angestimmt und die Gedanken gehen zum bevorstehenden Sonntag. Ausgewählte Teile der Geschichte Abrahams, des Freundes Gottes werden gegenseitig erzählt. Interessant, wie Abraham die drei Männer, in denen er den Herrn erkennt, um Errettung der Gerechten in Sodom bittet. Die Konfirmanden verstehen, welch wertvolles Vorbild für den Zusammenhang von Fürbitte und Errettung sich hier auftut.
22:30 Gemeinsam genießen alle noch die milde Abenddämmerung, bevor wieder ein vorgelesener Abschnitt aus der Bibel und das gemeinsame Gebet den Tag beschließen.
23:30 Im Haus ist Ruhe eingekehrt.

Sonntag, 4. Juli

08:00 Es ist heute Morgen auffallend ruhig beim Frühstück. Liegt es an dem besonderen Sonntag? Ob Erwachsene wohl ebenso ruhig frühstücken könnten?
08:45 Viele Hände fassen mit an und der Gemeinschaftsraum wird zur "Kirche". Altar, Blumenschmuck, Opferkasten, Stühle in zwei Blöcken; unter den Konfirmanden findet sich zwar kein Organist, wohl aber ein sehr guter, junger Klavierspieler zur Begleitung des "Gemeindegesanges"...
Die ersten sitzen bald; gemeinsames Singen, zehn Minuten Stille vor dem Gottesdienst.
Der Gottesdienst steht unter dem Gedanken, wie Gott dem Elenden hilft. Ob Jesu Hilfe für den Gichtbrüchigen oder die Zuwendung des liebenden Vaters zu seinem heimkehrenden Sohn wie auch zum sich elend fühlenden, daheim gebliebenen Sohn - die Berichte und Bilder verdeutlichen das Gnadenangebot Gottes zu den Menschen.
Der Opferkasten ist nach dem Gottesdienst nicht leer.
12:45 Noch einmal Tischdienst nach dem Mittagessen, dann Zimmer räumen und reinigen. Eine Arbeit, die nicht jedem liegt. Es bleibt noch Zeit für etwas Fußball, oder auch zum Krökeln (Stangenfußball) im Freien. Jetzt spielt auch das Wetter mit.
14:30 Abschluss im Gemeinschaftsraum von Haus 1. Alle sitzen ein letztes Mal im Kreis. Ein runder Stein, ein "Handschmeichler", geht von Hand zu Hand. Jeder der ihn kurz hält, sagt dabei, was er in den letzten beiden Tagen empfunden hat oder auch den Konfirmanden des nächsten Jahres erzählen würde.
15:00 Letztes Aufräumen, (E-Mail-)Adressen und Telefonnummern werden ausgetauscht, Verabschiedung... - schon treffen die ersten Eltern zum Abholen ein.
16:00 Zwei schöne Tage sind vorüber. Ich werde sie nicht vergessen!


Gemeinschaftsfoto zum Abschluss

J. L.