Drei Konfessionen - zwei Sommerkonzerte
Es war in dieser Form ein Novum, aber zugleich auch ein großer Erfolg und schönes Erleben, zu dem es sicherlich eine Fortsetzung geben wird.
Anfang diesen Jahres trafen sich drei Chorleiter und entwickelten gemeinsam ein Projekt, das es in dieser Form noch nicht gegeben hatte: Zwei Sommerkonzerte, gemeinsam gestaltet von drei Chören unterschiedlicher Konfessionen. Beteiligt waren der Chor der evangelischen St. Thomas Kirche, Wunstorf-Großenheidorn, der Chor der katholischen Kirche St. Hedwig, Wunstorf-Steinhude, und ein Projektchor aus Sängern der neuapostolischen Gemeinden Bad Nenndorf, Steinhude/Hagenburg und Wunstorf.
Im Februar 2007 begannen die Chöre zunächst für sich zu proben, da auch Werke des jeweiligen Repertoires der Chöre einzeln vorgetragen werden sollten. Später traf man sich dann im Gemeindehaus der evangelischen St.Thomas Kirche in Großenheidorn, um die gemeinsam vorzutragenden Werke zu erarbeiten.
Am 16. und 17. Juni war es dann soweit und das gemeinsam vorbereitete Konzertprogramm kam zum Vortrag, zunächst in der katholischen Kirche St.Hedwig in Steinhude und am folgenden Tag in der evangelischen Kirche in Luthe.
Die Dirigenten Gerhard Wilhelm (St. Hedwig), Matthias Schwieger (St. Thomas) und Willi Rehbock (Neuapostolische Kirche) leiteten den jeweiligen Chor beim Vortrag der einzeln vorbereiteten Stücke und wechselten sich in der Leitung des aus insgesamt ca. 65 Sängerinnen und Sängern bestehenden Gesamtchores ab. Unterstützt wurde der Chor bei einigen Werken von der Pianistin Stefanie Meyer sowie einem Streicherensemble.
Das Programm stand unter dem Motto "Nun danket alle Gott". Diesen Titel trug auch das erste der vorgetragenen Werke, eine doppelchörige Motette des Komponisten Johann Pachelbel. Im ersten Teil des Konzertes folgten Lieder von Hans Leo Hassler, Melchior Frank, Giovanni Gastoldi und Melchior Vulpius, gesungen vom Chor der katholischen Kirche. Es folgte die gemeinsam vorgetragene Kantate "Alles was ihr tut mit Worten oder mit Werken" von Dietrich Buxtehude. Im zweiten Teil erklangen u.a. "Alta Trinita Beata", das Werk eines unbekannten Meisters des 15. Jarhunderts, sowie "Pie Jesu" von Andrew Lloyd Webber, vorgetragen vom Chor der evangelischen Kirche. Den Höhepunkt bildete das gemeinsam gesungene "Halleluja" aus dem Oratorium "Messias" von Georg Friedrich Händel, das in beiden Konzerten als Zugabe nochmals gesungen wurde. Der Chor der Neuapostolischen Kirche gestaltete dann den dritten Teil des Programms mit Werken u.a. von Johann Sebastian Bach und Friedhelm Deis. Den Schlusspunkt setzten alle drei Chöre gemeinsam mit "Der Tag beginnet zu vergehen" von Heinrich Albert.
Die Freude am gemeinsamen Singen in dieser Zusammensetzung war allen deutlich anzumerken. Sowohl in den Vorträgen der Einzelchöre als auch besonders im Zusammenklang aller Mitwirkenden kamen die klanglichen Möglichkeiten vom leisen getragenen Chorklang bis zum alles durchflutenden Fortissimo deutlich zum Ausdruck.
Alle Beteiligten sind sich einig: Diese Zusammenarbeit sollte unbedingt wiederholt werden.
J.S. / Fotos: Hi.