Feierliche Übergabe des neuen Kirchengebäudes in Wunstorf

Ca. 200 Gäste erlebten am Samstagvormittag den denkwürdigen Moment, als der Architekt und der stellvertretende Kirchenpräsident der Neuapostolischen Kirche Niedersachsen, Apostel Achim Buchard, das Band durchschnitten, welches in der neu erbauten Kirche den Vorraum vom Gottesdienstraum trennt.


Kirchenneubau Hagenburger Straße 14 in Wunstorf

Samstag, 24. Oktober 2009, 10.30 Uhr. Endlich war es soweit. Ca. 200 Gäste erlebten den denkwürdigen Moment, als der Architekt und der stellvertretende Kirchenpräsident der Neuapostolischen Kirche Niedersachsen, Apostel Achim Burchard, das Band durchschnitten, welches in der neuerbauten Kirche den Vorraum vom Gottesdienstraum trennt.

Die Kirche wurde der gespannten Gemeinde feierlich übergeben. Auf 3.805 qm ist ein knapp 500 qm großes Kirchengebäude entstanden. Die Bauzeit war rekordverdächtig: Lediglich vom 2. April 2009 bis zum 24. Oktober 2009 wurde gebaut. Das Grundstück bietet ausreichend Parkplätze und verfügt darüber hinaus über ein großes Gelände für künftige Aktivitäten, wie z.B. Gemeindefeste. Künftig versammeln sich die Gemeinden Wunstorf und Steinhude/Hagenburg gemeinsam in dem neuen Gotteshaus zum Gottesdienst.

Glanzstück der neuen Kirche ist eine Pfeifenorgel mit 18 Registern der niedersächsischen Firma Feopentow. Im Verlauf der Festveranstaltung wurde die Orgel allen Anwesenden vorgestellt. Die musikalische Umrahmung der Feierstunde übernahmen Gemeindechor und Männerchor. Der Vorsteher der Gemeinde, Hirte Michael Kornowski, führte durch das Programm.

Apostel Burchard wies in seiner Ansprache auf die transparente Architektur des Gebäudes hin, die die Offenheit des Evangeliums für alle Menschen sichtbar verkörpert.

Großartige Impulse wurden durch die vertretenen Ehrengäste gegeben. Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt (CDU) bestätigte den Anwesenden, dass das attraktive und freundliche Kirchengebäude ein Zeichen setzt und die Umgebung aufwertet. Heiner Geissler zitierend, erinnerte er daran, dass 2 Milliarden Christen weltweit eine besondere Verantwortung für das Wohl und Wehe der Menschheit tragen. Und auch im Rat der Stadt Wunstorf könne man heute einen Jesus, der sich für Menschenrecht, Menschenwürde und die Benachteiligten einsetzt, gut gebrauchen.

Zu den Ehrengästen gehörten auch zwei amtierende Superintendenten und ein Oberlandeskirchenrat im Ruhestand. Superintendent Wilhelm Thürnau von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe beschrieb die lange Tradition der ökumenischen Zusammenarbeit, die bereits vor ca. 20 Jahren ihren Anfang nahm. Später hat insbesondere durch die Tätigkeit von Matthias Schwieger, der nicht nur den Kirchenchor der neupostolischen Gemeinde Wunstorf, sondern auch den Kirchenchor der evangelischen St.-Thomas-Gemeinde in Wunstorf-Großenheidorn leitet, die Zusammenarbeit eine Stärkung erfahren. In die Gemeinde blickend sagte Pastor Thürnau, dass man beinahe Lust auf Fusionen bekommen könne, wenn man das Ergebnis der Fusion der Gemeinden Wunstorf und Steinhude/Hagenburg betrachte.

Der Superintendent der Evangelischen Landeskirche Hannover, Michael Hagen, berührte die Herzen der Anwesenden in besonderer Weise. Er erzählte von einer Begebenheit, bei der ein Weiser seine Schüler fragt, wann die Nacht zu Ende sei und der Tag beginne. Nach erfolglosen Vorschlägen der Schüler lieferte er die Auflösung: "Die Nacht ist zu Ende, wenn du im Gesicht deines Nächsten den Bruder oder die Schwester erkennst." Die Anwesenden durften durch die aus brüderlicher Liebe vorgetragenen Grußworte Bruder und Schwester in den umliegenden Gemeinden erkennen. Es wird der Gemeinde Wunstorf eine Verpflichtung sein, diesen Geist der gegenseitigen Achtung, ja der gegenseitigen Liebe zu verstärken. Die ausgestreckte Hand zur Zusammenarbeit wird freudig ergriffen.

Priester Bernd Söllner, bisher Vorsteher der Gemeinde Steinhude/Hagenburg, erzählte von der schwierigen Situation mit einigen Wohnungslosen, die sich vor Baubeginn auf der künftigen Baustelle heimisch eingerichtet hatten. Die Gemeinde hatte damals nach einigen Überlegungen diesen Wohnungslosen einen vorübergehenden Aufenthalt gestattet. Auf der Basis der guten und erprobten Zusammenarbeit mit dem "Tagestreff" und in dem Sinne der christlichen Nächstenliebe überreichte Priester Bernd Söllner eine Spende an den Förderkreis Tagestreff für Wohnugnslose e.V. in Wunstorf. Hier wird Menschen nach dem Motto "Wohnungslos, aber nicht würdelos!" geholfen.

Der ehemalige Oberlandeskirchenrat Gerd Steffen und Vorsitzende des Vereins dankte für das gelebte Beispiel christlicher Nächstenliebe. Unter heiterem Lachen der Anwesenden fordert er die anwesenden Superintendenten zur Nachahmung auf.

Am Ende dieser bewegenden Veranstaltung wurde ein überdimensionaler Schlüssel an die Gemeindeleitung übergeben. Beim abschließenden Buffet wurde manche Erkenntnis vertieft und engagiert über die Zukunft der ökumenischen Zusammenarbeit diskutiert.

M.S. + D.T.W. / Fotos: H.L. + M.K.

Weitere Fotos: